"You want eat ?"
Jana kocht uns einen ukrainischen Eintopf. Am vorherigen Abend hatte ich ein Portrait mit ihr machen wollen, sie hatte "yes" gesagt. Auf dem Balkon. Mit ihrem Hund Keks. Später war ihr Ehemann Andrej dazugekommen. Andrej spricht deutsch - beruflich sogar in ein Mikrofon: Radio PMR - Nachrichten aus Transnistrien.
Ursprünglich war ich in dieses Land, welches von der "Postsowjetischen Gemeinschaft nicht anerkannter Staaten" als "nicht anerkannter Staat" anerkannt wird gereist, um eine Fotogeschichte über subversive Jugendkultur zu erarbeiten. Das hat vor Ort nicht so ganz funktioniert. Aber je nach Tageslaune variiert die Definition von "Erfolg" - und so machte ich mich auf den Weg. Um zu schauen, was passiert, wenn ich mich einfach so auf den Weg mache. Und traf im Kolibri Bear und seine Tatoos, die von Los Angeles träumten. Später Natalja, die Kleinbäuerin aus Trobutschi, Pavel und seine Kartenspielertricks, Vasy, der russische Folklore sang, sich aber tagsüber mit Hip Hop beschäftigte - bei der Jugendarbeit im Kulturzentrum. Sowie manch Andere.
Die Stahlindustrie floriert - das hatte Andrej der Deutschen Welle mitgeteilt. Jana mag Tiere lieber als Menschen und könnte sich vorstellen, eines Tages in Italien zu leben. Das hatte sie mir verraten, nachdem sie sich, was das Portraitfoto mit Keks betraf, für ihren Jogginganzug entschieden hatte.
Was Ihnen die Fotos verraten, dürfen Sie entscheiden.
Tiraspol, Bender und Tschobrutschi
im Januar 2011