Ursprünglich war ich in Tbilisi, um eine Performancegruppe zu begleiten. Aber dann war Zeit übrig. Also lief ich ein wenig in der Stadt herum und reiste danach durchs Land. Dabei traf ich auf junge Tanzende in Gori, die mich am Abend auf eine Privatparty einluden sowie auf Veronika und ihre Eltern in Choni. Tags darauf auf geflüchtete Kinder und Eltern aus dem kriegsgezeichneten Abchasien, die mir Tamta, den Bären vorstellten. Nebenher entstand eine Serie über Ladas, an der ich im Jahr darauf im benachbarten Armenien weiter arbeitete und dabei durch Jerewan spazierte sowie eine Geschichte über Tschiatura - einer Kleinstadt, in welcher die farbenfröhliche Dodo in einer betagten Gondel über ihrer Stadt umherschwebt.
Tbilisi, Gori, Choni, Kutaissi, Didi Atheni, Tusheti
und Tschiatura
2011, 2014 und 2015
Nachtrag April 2024: 2011, 2014 und 2015 habe ich genutzt, im Land die Fühler auszustrecken und zu schauen, wer und was mir dort so begegnet. Dabei ist diese recht seichte Reihe an Bildern entstanden. Das ergab Sinn - damals. Die Verhältnisse dort haben sich in letzter Zeit verändert - der "Georgische Traum" drückt gerade das sogenannte "Agentengesetz" durch (worum es dort genau geht, befindet sich eine Suchmaschinenanfrage entfernt), die orthodoxe Kirche hetzt zur Gewalt gegen die LGTBQ-Bewegung (damals schon), russische NeubürgerInnen treiben die Mieten in die Höhe - MieterInnen-Schutz gibt es nicht. Zum Beispiel.
Eine weitere Reise nach Georgien ist in Planung.